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Nebenstrom Feinstfilter für des Motoröl

Das Thema Nebenstromfilter im Motoröl löst immer wieder heftige, oft unsachlich geführte Diskussionen hervor. Es gibt grundsätzlich wiederstreitende Interessenlagen. Die Mineralölindustrie ist nicht daran interessiert Öl länger im Motor zu belassen, weil möglicherweise der Umsatz zurück geht. Die Autoindustrie ist eng mit der Mineralölkonzernen verbunden. Für die Umwelt ist jeder nicht verbrauchte Liter an Mineralöl von Vorteil, da er erstens Sondermüll einspart, zweitens unersetzliche Primärenergieträger schont und drittens zur Kostensenkung des KFZ-Unterhaltes beiträgt.
Was sind nun die Aufgaben des Motoröles? Es soll zu allen Zeitpunkten die Schmierung zwischen den bewegten Teilen sicherstellen, sowohl bei scharfem Frost alsauch bei höchsten Temperaturen im Sommer auf der Autobahn. Darüber hinaus muß es die bei der Verbrennung entstehenden Säuren puffern um Korrosion zu verhindern. Ebenso muss es entstehendes Kondenswasser binden und bei hohen Temperaturen wieder abgeben. Metallischen Abrieb und Rußpartikel müssen in der Schwebe gehalten werden.
Beim Gebrauch im Motor ``verschleißt'' das Öl auf mehrere Arten. Erstens werden bei hohen Temperaturen Moleküle gespalten, das Öl wird dünner und die Schmierfähigkeit nimmt ab. Bei hohem Eintrag von Kondenswasser, z. B. bei häufigem Fahren im Teilastbereich und im Kurzstreckenverkehr, wird die Aufnahmefähigkeit für Wasser überschritten, es kommt Wasser ins Öl das nicht mehr gebunden wird und als Wassertropfen im Öl schwimmt. Dadurch verschlechtert sich ebenfalls die Schmierfähigkeit und im Wasser lösen sich die aggressiven Bestandteile der Verbrennungsprodukte, wie Schwefeldioxid, sodaß die Korrosion im Motor zunimmt. Die Aufnahmefähigkeit für Schmutzteilchen ist irgendwann erschöpft, es bilden sich Ablagerungen, die Viskosität nimmt zu, die Schmierfähigkeit ab.
Was spricht nun für den Feinstfilter? Er hält Partikel ab ca. 1 Mikrometer zurück, die Additive des Öles die normalerweise für die Emulgation sorgen werden nicht verbraucht. Der normale Ölfilter hält Teilchen erst ab ca. 35 Mikrometer zurück. D. h. das Öl bleibt sauberer, vorallem die Metallteilchen die mechanischen Verschleiß in den Schmierspalten (die etwa eine Dicke von 3 Mikrometer haben) bewirken, werden herausgefiltert. Das Filtermaterial ist Zellstoff, der eine erhebliche Menge Wasser binden kann (bis zu 500 Kubikzentimeter). Somit werden die dafür zugesetzten Öladditive geschont. Das Öl bleibt säurefreier als nur mit dem Standardfilter und die Korrossion im Motor nimmt ab. Wird das Öl betriebswarm wird das gebundene Wasser aus dem Filter ausgetrieben und verdampft über die Kurbelgehäuseentlüftung aus dem Motorgehäuse ohne Schaden anzurichten. Durch den normalen Ölverbrauch den jeder Motor hat müssen während der 30.000 - 100.000 km während der das Öl im Motor verbleibt regelmäßig kleine Mengen Frischöl nachgegossen werden mit denen dann auch neue Additive ins Öl kommen. Ebenso wird bei den Filterwechseln (ca. alle 10.000 - 30.000 km) ca. ein halber Liter Öl nachgefüllt der beim Austausch im Filter verbleibt. Damit werden auch immer wieder frische, ungecrackte Ölmoleküle eingebracht.
Angeblich bildet sich im Motorinnenraum eine dünne Schutzschicht aus den feinen Kohlenstoffpartikeln (< 1Mikrometer) die im Öl verbleiben. Fakt ist, daß Partikel kleiner 1 Mikrometer keinen mechanischen Verschleiß im Motor bewirken, da sie alle Schmierspalte ohne Berührung durchqueren können.
Meiner Meinung nach verbessert also der Einsatz eines Nebenstrom Feinstfilters auf jeden Fall die Qualität des Schmieröles. Wie lange man letztlich das Öl unbeschadet im Motor lassen kann hängt vom Einsatz ab. Da ich selten ausgesprochene Kurzstrecken fahre bin ich sehr sicher, daß mein Öl ohne weiteres 30.000 km bis zum Wechsel des Feinstfilters und 100.000 km bis zum Gesamtölwechsel im Motor bleiben kann. Zu bedenken ist, daß durch den gelegten Bypass der Öldruck an den Schmierstellen sinkt und damit evtl. eine schlechtere Schmierung zur Folge hat (bzw. braucht das Öl nach dem Start länger um die Schmierung aufzubauen. Wie stark weiß ich nicht, aber um sicher zu gehen, daß man innerhalb der Spezifikationen des neuen Motors liegt sollte man ihn messen nachdem man den Bypass mmit dem Filter eingebaut hat.

Folgende Firmen habe ich gefunden, und ich würde jedem raten sich das für ihn passendste System auszuwählen:


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N. Fritz 2006-03-31