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Meine Arbeit ist der Grundlagenforschung zuzurechnen, das heißt, daß nicht
die konkrete technische Anwendung von Anfang an im Vordergrund steht, sondern
zunächst Daten gesammelt und ausgewertet werden, um zu tieferem Verständnis
der photophysikalischen Eigenschaften der untersuchten Moleküle zu kommen.
Der Arbeitskreis um Prof. Schneider am
Lehrstuhl für Physikalische und Theoretische Chemie
an der
Uni Erlangen
beschäftigt sich
unter anderem mit photoinduzierten Reaktionen in verbrückten organischen
Donor - Akzeptor - Systemen.
Der Elektronenübergang zwischen zwei chemischen Spezies kann dadurch ermöglicht
werden, daß ein Partner durch Absorption von Lichtquanten elektronisch angeregt
wird. Die Geschwindigkeit des Ladungsseparationsprozesses (Bildung des sog.
Charge-Transfer-(CT-)-Zustandes) und des im allg. darauf folgenden
Ladungsrekombinationsprozesses hängt u. a. von den Redoxeigenschaften der
Reaktionspartner, dem Abstand derselben und der Polarität des Lösungsmittels ab.
Sowohl zur Verbesserung des theoretischen Verständnisses als auch im Hinblick
auf mögliche praktische Anwendungen werden gegenwärtig eine Reihe von
verbrückten organischen Donor- Akzeptor (DA)-Systemen mittels stationärer
und zeitaufgelöster Absorptions- und Emissionsspektroskopie untersucht. Die
untersuchten Verbindungen sind jeweils so gewählt, daß im Vergleich der
Ergebnisse innerhalb einer Serie der Einfluß bestimmter Faktoren besonders
hervortreten sollte. Z.B. wurden Serien von DA-Systemen untersucht, bei denen
die starre aliphatische Brücke zwischen Donor und Akzeptor stufenweise
verlängert wurde. Die Ergebnisse bestätigen die Erwartung eines exponentiellen
Zusammenhangs zwischen der Rate für Ladungsseparation und der Zahl der
Sigmabindungen in der Brücke (In Kooperation mit Prof. Dr. Verhoeven,
Universität Amsterdam).
Andererseits kann die Spannung in der aliphatischen Brücke bei gleicher Länge
erhöht werden (Übergang zu Stellanen) und dadurch der Einfluß der
Kopplungsstärke auf die Raten untersucht werden (In Kooperation mit Prof.
Dr. Gleiter, Universität Heidelberg). Organische, lichtemittierende Dioden
auf der Basis von DA-Systemen befinden sich gegenwärtig im Entwicklungsstadium.
Eine Voraussetzung für deren Optimierung ist die Kenntnis der
Relaxationsprozesse in den ``isolierten'' Verbindungen (In Kooperation mit
Prof. Dr. Daub, Universität Regensburg).
Fulleren kann gleichzeitig als redoxaktive Komponente und als Templat für
die sterisch kontrollierte Anordnung mehrerer Donor- und/oder
Akzeptorkomponenten fungieren. Damit sollte es möglich werden,
multichromophoreSSysteme mit besonderen Eigenschaften zu entwickeln
(In Kooperation mit Prof. Dr. Hirsch, Universität Erlangen).
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N. Fritz
2006-03-31