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Wenn ein Citroen nicht richtig federt gibt es einige Möglichkeiten woran das
liegen könnte. Die folgende Liste gibt einige Hinweise was man prüfen sollte:
- Fahrzeughöhe prüfen. Sollte die Fahrzeughöhe auch nur wenige cm
verstellt sein kommt die Abstimmung des Fahrwerks schon aus der Balance und
der Federungskomfort leidet. Man kann die Höhenkorrektoren selbst einstellen
wenn man etwas Nerven hat, einfacher ist natürlich der Gang in die Werkstatt,
die haben nämlich ein Spezialwerkzeug was einem das Leben wirklich leichter macht,
zumindest beim Xantia. Möglicherweise ist auch einer der Höhenkorrektoren verdreckt
und arbeitet deshalb nicht richtig, dann ist eine Reinigung mit der
Hydraulikreinigungsflüssigkeit angebracht, die statt LHM in das Federungssystem
eingefüllt wird. Mit etwas Glück sind die Probleme dann behoben. Evtl. ist auch
das Betätigungsgestänge schwergängig, das kann man schmieren, oder gar ausgehängt,
das kann passieren, wenn die Betätigungsmechanik des Korrektors festsitzt, oder
die Kugelköpfe des Betätigungsgestänges verschlissen sind.
- Hydractiv Steuerung schaltet falsch. Sensoren durchmessen oder Masse nicht OK.
Am besten mal im www.citroen-forum.de fragen oder in die Werkstatt gehen.
- Federkugeln können ihren Druck verlieren oder es sind einfach falsche
Kugeln eingebaut? Falls Kugeln mit falschem Druck, oder falschem Volumen eingebaut
sind können sie natürlich für die harte Federung verantwortlich sein. Sind die
richtigen Kugeln eingebaut können sie über die Jahre auch ihren Druck verloren
haben. Den Restdruck kann der
Citroen-Händler oder eine Werkstatt die Kugeln füllen kann ermitteln. Mit fallendem
Druck in der Kugel wird die Federung immer härter. Ist er zu weit abgesunken fährt
der Wagen wie auf Gummipuffern und die Kugeln können dann auch nicht mehr befüllt
werden. Wenn also der Druck zu niedrig ist müssen mindestens die RadKugeln getauscht
werden (die gibts billig bei Fa. Meisen oder LeCitron, sowohl originale als auch
Nachbauten). Wartet man zu lange werden auch die anderen Komponenten des Fahrwerks
immer stärker belastet und verschleisen schneller (z. B. Schwingarmlager hinten,
Kugelköpfe der Querlenker usw.) ebenso wird die Struktur der Karrosserie stärker
belastet da sie härtere Stöße wegstecken muß. Wenn man schon die Restdrücke messen
läßt prüft man,soweit vorhanden, auch die Antisinkkugeln, die Hydractivkugeln und
natürlich den Druckspeicher.
- Faltenbälge der Federbeine vorne auf korrekten Sitz prüfen. An der
Vorderachse lösen sich manchmal die Faltenbälge aus ihrer Halterung am Gummilager
der Federbeinaufnahme oben an der Karrosserie. Dann liegt das Federbein ungeschützt
und ist dem Dreck und Wasser direkt ausgesetzt. Man sieht das am leichtesten, wenn
man das Fahrzeug in Höchststellung fährt. Beim Zurückschieben der Manschette
vorsichtig arbeiten! Ist die Kante oben mal verdrückt hält sie noch schlechter
und man bringt sie immer schwerer in Ihren Sitz zurück. Ist sie ganz defekt muss
man das Federbein oben lösen um sie zu tauschen! Am leichtesten läßt sie sich bei
entlastetem Fahrzeug hochdrücken, weil da das Gummilager weiter nach unten
heraussteht. Ich habe dann die Gummiteile noch mit Spiritus geputzt und rundherum
mit Pattex eingestrichen. Der hält nicht richtig fest, sodaß man den Balg ohne
weiteres wieder lösen kann aber er hält in besser an seinem Platz.
Wenn man dieses Problem hat unbedingt das Federbein mit Sprühöl dick einsprühen
und den Wagen mehrmals ganz Rauf- und Runterfahren. Am besten ölt man die Federbeine
regelmässig alle 5000 km. Das schadet auf keinen Fall und verbessert bestimmt
die Haltbarkeit und den Fahrkomfort etwas.
- Schwingarmlager an der Hinterachse können vorzeitig verschleißen, wenn
man häufig mit viel Zuladung oder Anhänger fährt oder wenn Dreck in die Lager kommt.
Man sieht bei fortgeschrittenem Verschleiß, daß die Hinterräder ``x-beinig'' stehen
wenn man bei Fahrzeug auf Normalhöhe von hinten auf die Räder schaut. Das heißt
die Räder stehen oben näher zusammen als unten. Wenn man nicht sicher ist läßt man
das Spiel am besten auch in der Werkstatt bei aufgebocktem Fahrzeug prüfen. Der
Austausch ist eher teuer.
- Federbeine auf Verschleiss prüfen. Wenn sich der Wagen beim Hoch- und
Runterfahren ruckweise bewegt oder gar knarzt deutet das auf verschlissene
Federbeine hin. Da hilft eigentlich nur tauschen. Aber bevor man das macht auf
jeden Fall den Hydraulikreiniger probieren (5000km drinlassen). Vielleicht hilft was
und der restlichen Hydraulik schadet es auf keinen Fall. Unbedingt auch mehrmals
die Federbeine (also die blanken Stangen) mit Sprühöl einsprühen, das verlängert
die Frist bis der Austausch sein muss sicher etwas. Wenn man vorne oder hinten
auf den Kotflügel drückt sollte das Auto im Idealfall sofort ganz leicht einfedern
entsprechend dem aufgewendeten Druck. Danach sollte es sofort wieder ganz auf die
Ursprungshöhe zurückkehren. Eine gewissen Haftreibung in der Federung ist normal,
aber sollte der Wagen sehr schwer einfedern und dann auch bei weitem nicht in die
Ruhelage zurückkehren, dann deutet das schon auf stark erhöhte Reibung im System hin,
was wiederum primär auf die Federbeine deutet.
- Lager und Kugelköpfe der gesamten Federung auf Spiel und Beschädigung
prüfen. Das sind die Lager der Stabis, die Kugelköpfe der Stabiknochen, die
Kugelköpfe der Lenkung und der Querlenker sowie die Lager der Querlenker, bzw. an
der Hinterachse die Lager der Längslenker und des Stabis. Sind hier Lager
ausgeschlagen haben sie möglicherweise auch mehr Reibung und tragen zur
Verschlechterung des Federkomforts bei.
- Domlager prüfen ob der Gummi auf dem sich das Federbein abstützt
schon hart ist. Auch diese Gummiteile tragen zum Federkomfort bei.
- Reifen können erstens den falschen Luftdruck haben und zweitens
gibt es komfortable und weniger komfortable Reifen. Prinzipiell gilt, dass
ein Reifen umso härter und damit unkomfortabel ist je höher seine
Geschwindigkeitsklasse ist. Also ist ein Reifen der Gechwindikeitskategorie
``T'' bei gleicher Grösse weicher als ein Reifen der Geschwindigkeitsklasse
``H'' usw..
Ich fahre momentan einen Uniroyal Ralley 680 in der Größe 185/65 R15 T und
empfinde den als recht leise und sehr komfortabel bei gleichzeitig guter
Seitenführung und sehr guten Nässeeigenschaften. Er ist in den Flanken sehr weich
und fühlt sich daher schwammig an bei kleinen links-rechts
Lenkbewegungen. Der Geradeauslauf auf der Autobahn ist ausgezeichnet. Für
flotte Kurvenräuber die auf viel direkten Fahrbahnkontakt wert legen ist
dieser Reifen in dieser Grösse auf dem Xantia nicht geeignet. Da wären dann
schon die 205er Reifen besser.
Das wars was mir zu den Problemen an der Federung eingefallen ist, wer noch
Erfahrungen dazu hat kann mich gerne anmailen ich erweiter meine Liste gerne!
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N. Fritz
2006-03-31