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Der CX faszinierte mich ja nun schon lange, aber es mangelte mir immer an
einer Gelegenheit und einem Grund mir einen zuzulegen.
Nachdem nun zwei Fakten zusammengekommen sind, ist die kritische Masse
erreicht, der Spass beginnt. Ich suchte also einen (Gelegenheits-)Lieferwagen
mit LKW Zulassung und man hat mir eine gut erhaltene CX Ambulanz angeboten.
Also ist es passiert, ich habe das Teil nach Besichtigung gekauft!
Im Folgenden meine Erfahrungen und was ich so in Erfahrung gebracht habe,
zunächst in loser Folge, irgendwann mal sortiert.
Es handelt sich um einen 2,5 Liter Saugdiesel mit 54 KW/73 PS, Baujahr 1990,
also Serie II, mit einem Hochdach auf Basis des CX Break.
Der Wagen war im Innenraum gut, die Schnappklappen am Armaturenbrett waren
wie üblich abgebrochen aber noch vorhanden, die Polster und der Teppich
fleckig, das sollte aber kein Problem darstellen. Die
Armaturenbrettbeleuchtung war im wesentlichen defekt, ich berichte bei
Gelegenheit wie sich die Birnen austauschen lassen.
Die Kupplung war mir als defekt verkauft worden, aber zum Glück war ``nur''
der Kupplungshebel gebrochen und konnte ganz einfach geschweisst werden,
seitdem läuft der Wagen wieder einwandfrei, vermutlich bei 300.000 km noch mit
der ersten Kupplung. Höchstgeschwindigkeit ist laut Tacho 150 km/h.
Ok, nun folgte die erste TÜV Vorführung. Es gab wider erwarten doch drei
Rostlöcher an tragenden Teilen die zu schweissen sind, und die Handbremse
war ohne Funktion. Desweiteren funktioniert die Höhenverstellung des Fahrwerks
nicht und die Fernlichter haben gelbe Scheinwerfer eingebaut. Das lustige war,
dass er die AU auf den ersten Versuch mit einem mittleren Trübungswert von
0,07 (!!) geschafft hat (0,5 - 2,5 ist erlaubt!!) so dass der Prüfer
nochmal nach hinten gegangen ist um nachzusehen, ob die Sonde im Auspuff
ist!!
- Arbeiten am Motor
Ich habe mich mittlerweilen auch erkundigt, was man so alles an dem
Motor machen sollte, wenn man ihn denn schon draussen hat (weil ich ja mit
einem Kupplungstausch gerechnet hatte):
1. Wellendichtring an der Kurbelwelle tauschen
2. Wellendichtring an der Nockenwelle tauschen
3. Ölwannendichtung erneuern (das ist nur mit Dichtmasse gedichtet, keine
Dichtung im engeren Sinne)
4. Kleine Ölwanne dichten
5. Zahnriemen und Spannrollen tauschen
6. Motorlager rundum (eines unten, eines auf der Seite eines oben)
7. Neues Kupplungsseil einbauen
8. Überprüfen/tauschen Stützlager Nockenwelle, Lager in der Schwungscheibe (=
Führungslager für die Getrieebeingangswelle).
Als weitere Tipps habe ich bekommen:
- Steuerdeckel an der Seite muss auf 1/10 mm genau zentriert eingesetzt
werden, sonst werden die Dichtringe sehr schnell undicht, dazu gibt es ein
Zentrierwerkzeug von Citroen, oder man muss sich selber was bauen.
- Obere Querlenkerlager prüfen: Auto mit frei hängenden Rädern auf die
Hebebühne stellen und mit Montiereisen die Lager belasten. Sie soltlen nciht
mehr als einen halben Zentimeter nachgeben, sonst austauschen. Die
Gummi-Innenteile gibt es einzeln zm Einpressen!
- An den Schwingarmlagern hinten ist es geschickt einen Schmiernippel
nachzurüsten wenn man sie ohnehin austauscht.
- Umrüstung auf nachglühfähige Glühkerzen
Von Bosch und Beru gibt es Nachrüstsets mit vier Glühkerzen und einem
Glühzeitsteuerrelais, um der mittlerweilen nicht mehr ganz zeitgemäßen Technik
des CX auf die Sprünge zu helfen.
Von Bosch gibt es ein Nachrüstset unter der Bosch-Nr.: 0 250 201 952
Von Beru einen Umwelt Nachrüstsatz Typ SR-Set 032, Bestell-Nr.: 0120 000 032
(Inhalt: GN 954 x 4 (Glühkerzen), GR 034 x 1 (Glührelais)).
Die Preise liefere ich nach sobald ich sie selber habe. Erfahrungen dazu ebenfalls.
- Modernisierungen und Pöltauglichkeit
Um Pflanzenöl verfahren zu können hätte ich gerne eine Bosch Einspritzpumpe in
dem Fahrzeug eingebaut. Den 120 PS TD Motor gab es mit einer damals sehr
modernen teilelektronischen Einspritzpumpe von Bosch, die aber sehr viele
Probleme machte. Um die Probleme zu beseitigen wurde wohl von Citroen eine
Umrüstung auf eine vollmechanische Pumpe durchgeführt. Sobald ich
herausbekomme welche das war, werde ich versuchen mein Fahrzeug auf die
Boschanlage umzurüsten. Man hat dort, glaube ich, auch mehr
Eingriffmöglichkeiten in den Einspritzvorgang (Ladedruckabhängiger
Vollastanschlag usw.).
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N. Fritz
2006-03-31