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Wie funktioniert eine Federkugel eigentlich?

Die Federkugeln sind bei hydropneumatisch gefederten Fahrzeugen von Citroen (DS, ID, CX, GS, XM, BX, Xantia, C5) dasselbe wie bei konventionellen Fahrzeugen Federn und Schwingungsdämpfer. Die Kugel hat im Hals eine sinnreiche Anordnung von Bohrungen und Tellerfedern die die Zug- und Druckstufe des Schwingungsdämpfers darstellen. In der Kugel selbst befindet sich eine Gummimembran, die von innen unter Stickstoffdruck steht (50-75 bar an der Vorderachse, 30-40 bar an der Hinterachse, das ist fahrzeug- und ausführungsabhängig).
Die Kugel ist von oben an das Federbein geschraubt, das nichts anderes als ein Hydraulikzylinder ist. Der Zylinder stützt sich also unten auf den Querlenker oben auf das von der Membran eingeschlossenen Stickstoffpolster.
Federt das Fahrzeug ein, drückt der Hydraulikzylinder die Hydraulikflüssigkeit (LHM) durch den Dämpfer nach oben in die Kugel. Da sich Gase komprimieren lassen, wird das Stickstoffpolster zusammengedrückt, der Druck in der Kugel steigt. Beim Ausfedern strömt das LHM wieder aus der Kugel durch den Dämpfer in den Hydraulikzylinder. Die maximalen Arbeitsdrücke in der Kugel können beim Einfedern im Fahrbetrieb bis zu 300 bar betragen!
Hebt man das Fahrzeug auf, ist also keine Last auf den Rädern, dann füllt der Stickstoff die gesamte Kugel aus (mit dem aufgeprägten Nenndruck), die Membran ist ganz nach unten an die Wand gedrückt. Sobald das Fahrzeug auf der normalen Fahrhöhe auf dem Boden steht, wirkt auf die Membran der Druck ein den das Fahrzeuggewicht erzeugt. Die Membran steht jetzt in der Mitte der Kugel und hat nach beiden Seiten maximale Bewegungsfreiheit.

Mit der Zeit diffundiert der Stickstoff durch die Membran, der Druck sinkt unter den Nenndruck der neuen Kugel. Dadurch steht die Membran im Normalzustand nicht mehr in der Mitte, sondern schon weiter nach oben in die Kugel gedrückt. Beim Einfedern kann sie daher nicht mehr denselben Federweg einfedern wie eine neue Kugel, das Fahrgefühl wird mit abnehmendem (sic!) Kugeldruck immer härter! Wenn der Druck stark abgenommen hat, kann es beim Einfedern passieren, daß die Membran oben an die Kugelwand anschlägt. Sie wird dann mit 300 bar (das sind 300 kg pro Quadratzentimeter!) oder mehr, je nach Restdruck in der Kugel, an die Wand gedrückt.! Da dort scharfe Kanten sind wird die Membran dabei beschädigt, das Material scheuert durch oder reißt. Würde man bei einer recht leeren Kugel, deren Membran schon angescheuert ist oder gar kleine Risse hat, den Stickstoff auffüllen lassen, dann würde das Fahrzeug für kurze Zeit wieder weich federn, aber der Stickstoff würde viel schneller durch die beschädigte Membran entweichen als das bei der neuen Kugel der Fall war und nach kurzer Zeit ist die Federung wieder hart. Läßt man die Kugeln frühzeitig nachfüllen, sollte der Fülldruck auch bei einer nachgefüllten Kugel lange halten. Ist aber die Membran beschädigt, was man von außen nicht beurteilen kann, hat das Nachfüllen keinen Zweck, der Neukauf ist dann die billigere Wahl.


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N. Fritz 2006-03-31