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Wer schon festgestellt hat, daß die modernen Citroens wie Xantia und XM
trotz des hydropneumatischen Fahrwerks bei weitem nicht mehr den Komfort
eines CX oder gar DS bieten, findet hier ein paar Tips wie man eine gewisse
Verbesserung bewirken kann.
Zunächst ist festzustellen, daß die gesamte Radaufhängung des Xantia
grundsätzlich anders konstruiert ist als bei CX und DS. Man ist aus
Kostengründen von der Doppelschwinge zum McPherson Federbein gewechselt.
Damit einher geht eine Verringerung der Federwege und eine Erhöhung der
Reibung im Federungssystem. Ebenso ist man von der betont komfortablen
Abstimmung der früheren Modelle zur mehr straffen Abstimmung gewechselt,
um so dem Kundenwunsch(?) nach sportlicherem Fahrverhalten Rechnung zu tragen.
Um zumindest etwas mehr Komfort zu erreichen kann man mehrere Veränderungen
vornehmen:
-
Komfortfederkugeln (z. B. der Fa. Meisen aus Jüchen oder LeCitron München)
einbauen. Wenn also ohnehin der Wechsel der Federkugeln ansteht sollte man
unbedingt die Komfortfederkugeln für den Xantia einbauen! Das verbessert
den Federungskomfort merklich (und legal) gegenüber den Serienkugeln.
-
Schmieren der bewegten Teile der Aufhängung. Bei mir hat das zusammen mit dem
folgenden Punkt wirklich den Kick an gutem Ansprechverhalten gebracht!!!
Dabei ist der Aufwand nahe Null.
Man besorgt sich einfach ein Silikonsprühöl und sprüht die Lager der
Stabilisatorstangen (nicht an den Knochen aussen, sondern die Lagerungen der
dicken Stabistange die quer unter dem Fahrzeug durchgeht!) und die Lager der
Querlenker (zwei pro Querlenker, die am Chassis verschraubt sind). Ich habe
alle diese Stellen einfach reichlich eingeweicht und siehe da, das bringt eine
spürbare Verbesserung!!
-
Schmieren der Federbeine. Bei jedem Kundendienst, also alle 10.000 km, oder
noch besser alle 5000 km sollten die Kolbenstangen der Federbeine mit einem
geeigneten Hochleistungs Schmieröl eingsprüht werden, und zwar nicht zu
sparsam! Ich habe gute Erfahrungen mit einem Teflon Sprühöl von ATU gemacht.
Man erreicht dadurch, daß die Reibung der Kolbenstangen in den Dichtungspaketen
etwas abnimmt und somit die Stöße weniger stark in die Karosserie übertragen
werden. Man braucht davon aber keine Wunder erwarten und die Wirkung läßt auch
wieder nach sobald das Öl abgelaufen/abgestreift ist oder mit Staub verklebt ist.
Ich hebe dazu das Auto vorne an (man macht das vorzugsweise auf einer
Hebebühne!) und schiebe mit einer Hand die Gummimanschette der Kolbenstange
nach oben (das geht relativ schwer) und sprühe dann reichlich Öl auf die Kolbenstange.
Danach alles wieder vorsichtig an seinen Platz bringen und ein paar
``Kniebeugen'' mit dem Auto machen, fertig!
-
Beim nächsten anstehenden Reifenwechsel Reifen mit möglichst hoher Flanke
montieren. Also statt 205/60 lieber die 195/65 falls die auch möglich sind.
Ebenso die Reifen mit der niedrigsten möglichen Geschwindigkeitsklasse
montieren lassen. Also lieber die ``T'' Ausführung statt der ``H''. da die
Flanken und Gummimischungen bei den langsameren Reifen weicher sind.
Für den Xantia ist meine Erfahrung, dass der Uniroyal Rally 680 in 185/65 R15
T genau der richtige Reifen für komfortbetontes Fahren ist. Nach der Montage
werden die hervorstehenden Gullideckel deutlich besser abgefedert. Er ist aber für
schnelles Kurvenfahren zu schwammig (klar, die Flanken sind hoch und der Gummi
ist weich). Wenn jemand also viel schnell fährt, dann sollte er logischerweise
lieber einen breiteren Reifen fahren! Ansonsten läuft er für meine Begriffe
leise und auch spurstabil geradeaus.
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Reifengas (das ist ganz banaler Stickstoff!) in die Reifen füllen lassen! Das
kostet pro Rad ca. 2.50 Euro (z. B. bei ATU, oder Reifen Wagner) und verbessert,
vorallem bei Reifen mit hohen Flanken 65 oder 70% den Federungskomfort merklich.
Ebenso nimmt das Laufgeräusch ab. Es ist jedenfalls nicht teuer und man hat
auch einen Sicherheitsgewinn da der Reifendruck weniger stark abfällt und der
Reifen auch nicht so schnell von innen oxidiert.
-
Es gibt auch Gerüchte dass sogenannte ``Metal Conditioner'' (wohl auf Basis
von Zinkalkyldithiophosphat und Kalziumarylsulfonaten die in einem Basisöl
gelöst bleiben, keine Feststoffe!), die Arbeit des gesamten
Hydrauliksystems verbessern. Die Hydraulikpumpe soll weicher laufen, die
Höhenkorrektoren feiner ansprechen und die Federbeine werden dann quasi von Innen
her geschmiert.
Funktionieren soll das, indem diese Stoffe gleichmässig im Öl verteilt an alle
Teile des Ölführenden Systems transportiert werden und auf Metalloberflächen
durch schwache Bindingskräfte auf molekularer Ebene anhaften und somit eine
``Opferoberfläche'' bilden, die sich nach Beschädigungen wieder repariert. Die
``Reaktion'', die im engeren chemischen Sinne keine Reaktion ist, sondern nur durch
Adhäsion oder von mir aus durch ionische Bindungskräfte zustande kommt, wird
umso schneller je heisser eine Stelle wird und je höher eine Stelle mit Druck
belastet ist. ALso bildet sich diese feine molekulare Schutzschicht an sich
genau an den höchsten belasteten Stellen am schnellst aus.
Von der Chemie her leuchtet mir das ein daher habe ich mir so ein Zeug
bestellt und werde bei Gelegenheit von meinen Erfahrungen berichten! Als
erstes kommt es in die Hydraulik und als zweites ins Motoröl. Wer auch will
kann es gerne von mir in 150 ml Fläschchen kaufen, Preis auf Anfrage, ca. 5-8
Euro, nach mometanem Verhandlungsstand.
-
Für die extrem komfortorientierten Fahrer gibt es noch die Möglichkeit
CX-Komfortkugeln der Limousine in den Xantia Break zu verbauen. Damit wird die Federung
wirklich deutlich weicher mit allen Vor- und Nachteilen. Die Seitenneigung
in Kurven nimmt kaum zu (die ist von den Stabilsatoren bestimmt!), ebensowenig
das Nicken nach vorne beim Bremsen (das verhindert die sinnreiche mechanische
und hydraulische Anordnung der Fahrwerkskomponenten). Deutlich stärker wird
aber das Eintauchen hinten beim Beschleunigen. Das Fahrverhalten bleibt völlig
einwandfrei. Evtl. auch sinnvoll ist es an der Vorderachse Kugeln vom GS zu
montieren die haben eine noch grössere Bohrung (1.8 mm) und sollen so das Ansprechen
bei kleineren Stössen verbessern (der Druck und das Volumen sind 55 bar/400
wie es bei den neueren Xantias auch vorgeschrieben ist).
Ungeklärt ist aber die Frage nach der ABE (alle diese Kugeln sind nicht
für den Xantia gedacht...).
Bei voller Beladung möchte man eigentlich eine minimal festere Dämpfung haben,
bei bestimmten mittellangen Wellen federt er mit CX-Komfortkugeln recht weit
durch. Fahrtechnisch kein Problem, aber nicht optimal.
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N. Fritz
2006-03-31