Nächste Seite: Trennung von Fetten
Aufwärts: Reinigung (``Raffination'')
Vorherige Seite: Entsäuerung
In der letzten Phase des Raffinationsprozesses werden Geruchs- und
Geschmacksstoffe aus den entsäuerten und gebleichten Ölen entfernt. Die
Desodorierung ist im wesentlichen eine Wasserdampfdestillation, bei der
flüchtige Verbindung von den nichtflüchtigen Glyceriden abgetrennt.
Diese Geruchs- und Geschmacksstoffe sind überwiegend Aldehyde und Ketone,
die sich durch AUtoxidation oder hydrolytische Reaktionen gebildet haben.
Ebenso werden andere flüchtige Komponenten wie freie Fettsäuren,
Alkohole, Sterine, Tocopherole usw. durch die Dämpfung entfernt.
Die Dämpfung ist nicht ein rein physikalischer Vorgang. Es können auch
weitere Geschmacksstoffe gebildet werden. Durch Thermische Zersetzung
werden z. B. Peroxide abgebaut. Diese Reaktionen verbessern die
Stabilität, was sich insbesondere bei Pflanzenölen stark bemerkbar
macht.
Gedämpft wird meistens bei 180-220^C und einem Druck von 6-22 mbar.
Im Durchschnitt werden ca. 0.2% Fettbegleitstoffe während des
Dämpfens entfernt. Der direkte Dampf, der durch das Öl geleitet wird,
muß trocken und sauerstoffrei sein. Um den katalytischen Einfluß
von Metallspuren aus den Anlagen mit dem restlichen Sauerstoff der
vorhanden ist zu unterbinden setzt man oft kurz vor Beginn sowie
kurz vor dem Abbruch jeder Dämpfung wäßrige Zitronensäurelösung zu
(etwa 5 mg/100 g Öl). Die Dämpftemperatur kann bis 270^C gehen
z. B. zur Entfernung von Pestizidrückständen oder zur Hitzebleichung
von carotinhaltigen Ölen. Dabei ist zu beachten, daß die
Dimerisierung von Triglyceriden mit Zeit und Temperatur steigt.
Bei 270^C sollte eine Dämpfzeit von 30 min nicht überschritten werden.
Nächste Seite: Trennung von Fetten
Aufwärts: Reinigung (``Raffination'')
Vorherige Seite: Entsäuerung
N. Fritz
2006-03-31