Milchzentrifugen - die semiprofessionelle Lösung

Es gibt noch kleine Zentrifugen für den Haushalt. Die wurden früher verwendet, um den Rahm von frischer Milch zu trennen, damit man Butter herstellen konnte. Solche Maschinen gibt es mit Handbetrieb oder auch elektrisch. Wenn man eine zum Experimentieren anschaffen will, sollte man eine elektrische nehmen, da sie ``unbeaufsichtigt'' Öl reinigen könnte, wenn man immer Öl mit dem gleichen Verschmutzungsgrad vearbeitet.
Evtl. kann man sie mit ein paar Modifikationen zur Reinigung von Frittenöl einsetzen. Sollte man so ein Gerät gebraucht kaufen, dann unbedingt auf folgendes achten:

• Das Hauptlager auf dem die Trommel sitzt muß Spielfrei(!) sein sonst eiert und vibriert das Gerät, daß es unbrauchbar ist. Ersatzteile sind schwer oder gar nicht zu bekommen.

  
  

• Man sollte sich unbedingt das Zusammen- und Auseinanderbauen vorführen lassen, dann sieht man auch gleich ob alle Teile vorhanden sind. Wenn sie zusammengebaut ist auch die Funktion und Laufruhe prüfen!!

  
  

• Bei elektrischen Zentrifugen unbedingt den Motor laufen lassen, wenn er qualmt oder gar nicht anläuft, wie gesagt, es gibt keine Ersatzteile...

  
  

• Darauf achten, daß die Dichtung der Zentrifugentrommel dabei ist! Das ist ein großer Gummiring, der auch relativ schwer zu beschaffen ist.

  
  

Jedes Kriterium das nicht erfüllt ist, ist ein Argument für einen geringeren Preis! Dabei muß man halt selber abschätzen was man evtl. reparieren kann.

Nach einigem Suchen habe ich jetzt eine elektrische auftreiben können deren Hauptlager so am Rande der Schmerzgrenze ist, aber immerhin sie läuft. Ein erster Versuch mit recht sauberem aber fetthaltigem Öl hat folgendes ergeben:

• Fett scheidet sich ab wie Sau, wird aber nicht aus der Trommel ausgetragen, sprich es bleibt drin, sie arbeitet also als Kammerseparator und nicht selbstaustragend, logisch. Das Fett ist zu zäh um aus der Trommel herausgedrückt zu werden wie eine Flüssigkeit. Wenn man aber z. B. den klaren Überstand aus einem Fass das länger gestanden hat durch die Zentrifuge laufen lässt, sollte das, bei geringer Durchflussmenge auch kleine Partikel extrem gut aus dem Öl entfernen lassen. Das Abscheiden des Fettanteils ist mit einer so kleine Zentrifuge aber einfach nicht praktikabel.

  
  

• Im Originalzustand kommt nur durch das untere Loch was raus (früher kam hier die Milch, also das schwerere Gut). Als ich die Regulierschraube ganz reingedreht habe (= zu = kleiner Auslass = dickerer Rahm, also stärkere Entrahmung) und in das kleine Loch einen Zahnstocher gesteckt habe, ist aus dem oberen Loch etwa 3/4 der Gesamtmenge gekommen, je nachdem wie schnell ich das Öl habe reinlaufen lassen (aus diesem Loch kam früher der Rahm, also das leichtere Gut).

  
  

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