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Aufbereitung von Frittieröl in Eigenregie - erste Erfahrungen

Nun möchte man ja evtl. noch billiger fahren und gleichzeitig umweltfreundlich bleiben. Um an billiges Öl zu kommen habe ich einfach meinen Italiener gefragt und siehe da, er gibt mir sein gebrauchtes Frittieröl umsonst. Mir gefällt der Gedanke, daß ich aus einem eigentlich verbrauchten Wirtschaftsgut mit relativ wenig Aufwand einen hochwertigen Energieträger machen kann. Noch dazu zahlen viele Betriebe Geld dafür, daß Altöl entsorgen zu lassen!
Was muß man nun tun bevor man das Zeug in den Tank schütten kann? Kommt drauf an wie lange das Öl in welcher Fritteuse war! Es gibt mehrere Probleme. Erstens muß man Partikel entfernen, am besten auf unter 5 Mikrometer, 20 Mikrometrer geht auch, aber der Spritfilter verstopft dann schneller. Zweitens sollte kein Fett drin sein, da es sich bei tieferen Temperaturen abscheidet und evtl. unbeheizte Leitungen verstopft. Drittens darf der Wassergehalt nicht zu hoch sein. Optimal ist Öl das nur zum Pommesfritieren verwendet wurde. Da sind leicht ausfiltrierbare Partikel drin und kein Fett. Der Wassergehalt von Frittieröl ist meiner Meinung nach niedrig genug, wenn es nicht ewig draußen rumsteht. Wenn das Öl nicht zu lange in der Friteuse war, ist es auch noch schön gelb und nicht dunkelbraun.
Bei meinem Italiener ist es so, daß das Öl schön gelb ist, aber teilweise setzt sich sehr viel Fett ab (oder er setzt manchmal auch etwas Fett zu?). Wenn ich also das Öl bekomme lasse ich es erstmal stehen und schaue was sich absetzt. Allein das Abgießen von den abgesetzten Partikeln und dem Fett führt zu einer erheblichen Reinigung. Wenn man Pommes-Öl in gutem Zustand bekommt, reicht vermutlich absetzen lassen und durch ein Sieb (0.1 mm) gießen, um grobe Partikel zu entfernen. Das Öl muß für das Auge klar sein. Wenn man dem Auge nicht traut, oder ein altes dunkelbraunes Öl vorliegt hilft nur filtrieren.
Das recyclete Öl der Fa. Fuchs das ich eine zeitlange gefahren bin, wird auf 20 Mikrometer gefiltert. Aber Partikel kleiner 20 Mikrometer verbleiben im Öl und setzen sich, je nach Charge die man erwischt hat, unten ab. Man sollte unbedingt vermeiden diesen Bodensatz mit in den Tank zu schütten, er verstopft den Kraftstoffilter sehr schnell.
Meiner Erfahrung nach sollte man drauf achten, daß das Öl das man bekommt klar ist. Optimal ist frisches Pommes-Frittieröl. Die groben Partikel lassen sich gut ausfiltrieren, das Vlies bleibt länger benutzbar. Ist aber Fett im Öl, kann das Vlies sehr schnell verstopfen. Beim Kauf von Altöl also Vorsicht walten lassen! Mit dem selbst filtrierten Öl halten die Kraftstoffilter im Fahrzeug aber trotzdem nur einen Bruchteil der normalen Km-Leistung durch. Am besten ist wohl wirklich das druckfreie Durchlaufen lassen. Bei der Schleudermethode drückt es halt Fett und sehr feine Partikel auch mit großen Kräften durch das Vlies. Eine ``echte'' Zentrifuge (``Kammerseparator'') wäre vermutlich die Lösung aller Probleme. Nachteil ist, daß solche Geräte sehr teuer sind, selbst wenn an sie gebraucht kauft.
Eine gute Alternative ist vermutlich eine Milchzentrifuge. Da ich noch keine bekommen habe kann ich noch keine Erfahrungen weitergeben.



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N. Fritz 2006-03-31